Einladung zur Friedenstagung in Erfurt vom 7. bis 9. März 2025
Unter dem Titel „Friedenstüchtig werden – ethisch und theologisch, ökonomisch und ökologisch“ lädt der neu verschmolzene Verein „Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer-Verein für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung e.V.“ zur ersten gemeinsamen Tagung ins Augustinerkloster zu Erfurt ein. Anmeldungen bis 23. Februar 2025 erbeten.
„Fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren“, zeigten sich die Vereinten Nationen bei ihrer Gründung im Jahr 1945. Um „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren“, sollten „internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts“ beigelegt werden.
„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“, hat der Weltkirchenrat bei seiner Gründung im Jahr 1948 erklärt. Zu lange hatte man überhört, dass Jesus die Pazifisten – die „Friedensmacher“ – glücklich preist (Mt 5,9). „Nie wieder Krieg!“ Welche unserer Regierungen und welche unserer Kirchenleitungen nimmt heute noch die pazifistischen Zielsetzungen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ernst? Gewiss, alle sind für den Frieden; dieser soll aber wie einst durch „allseitige friedliche Aufrüstung“
(D. Bonhoeffer, 1934), Militarisierung der Gesellschaft im Innern und militärische Abschreckung nach außen erreicht werden. Doch: „Wer den Frieden will, muss die Verständigung mit dem Gegner wollen“ (M. Niemöller, 1953); andernfalls ist sein Friedenswille nicht glaubwürdig. Stattdessen wird heute schon der Ruf nach mehr Diplomatie als weltfremd, naiv und verantwortungslos diffamiert.
In dieser heillos verfahrenen Lage, in der die friedensethischen Erkenntnisse von einst für überholt erklärt werden, werden auf der Tagung die friedensethischen Herausforderungen der Gegenwart zur Sprache gebracht. Dabei wird es um die Zusammenhänge gehen, die zwischen der ökologischen Krise, den ökonomischen Interessen, und einer Politik bestehen, die auf eine Militarisierung der Gesellschaft im Sinne der Kriegstüchtigkeit zielt. Angesichts einer Kirche, die die angebliche „Zeitenwende“ mit lautem Schweigen begleitet, stellen wir die Frage: Wie können wir wieder friedenstüchtig werden?
Ausführliche Informationen zum Programm und zu den Kosten finden Sie hier