Die Martin-Niemöller-Stiftung und der Dietrich Bonhoefferverein haben sich am 27. Oktober 2024 zusammengeschlossen.

In Zukunft werden sie unter dem Namen
„Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e. V. “ mit vereinten Kräften „einstehen und streiten für den Menschen: Für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.“

Artikel

Einladung zur Friedenstagung in Erfurt vom 7. bis 9. März 2025

Schwerter zu Pflugscharen - Monument vor der UNO
Schwerter zu Pflugscharen – Monument vor der UNO

Unter dem Titel „Friedenstüchtig werden – ethisch und theologisch, ökonomisch und ökologisch“ lädt der neu verschmolzene Verein „Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer-Verein für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung e.V.“ zur ersten gemeinsamen Tagung ins Augustinerkloster zu Erfurt ein. Anmeldungen bis 23. Februar 2025 erbeten.

„Fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren“, zeigten sich die Vereinten Nationen bei ihrer Gründung im Jahr 1945. Um „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren“, sollten „internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts“ beigelegt werden.

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“, hat der Weltkirchenrat bei seiner Gründung im Jahr 1948 erklärt. Zu lange hatte man überhört, dass Jesus die Pazifisten – die „Friedensmacher“ – glücklich preist (Mt 5,9). „Nie wieder Krieg!“ Welche unserer Regierungen und welche unserer Kirchenleitungen nimmt heute noch die pazifistischen Zielsetzungen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ernst? Gewiss, alle sind für den Frieden; dieser soll aber wie einst durch „allseitige friedliche Aufrüstung“

(D. Bonhoeffer, 1934), Militarisierung der Gesellschaft im Innern und militärische Abschreckung nach außen erreicht werden. Doch: „Wer den Frieden will, muss die Verständigung mit dem Gegner wollen“ (M. Niemöller, 1953); andernfalls ist sein Friedenswille nicht glaubwürdig. Stattdessen wird heute schon der Ruf nach mehr Diplomatie als weltfremd, naiv und verantwortungslos diffamiert.

In dieser heillos verfahrenen Lage, in der die friedensethischen Erkenntnisse von einst für überholt erklärt werden, werden auf der Tagung die friedensethischen Herausforderungen der Gegenwart zur Sprache gebracht. Dabei wird es um die Zusammenhänge gehen, die zwischen der ökologischen Krise, den ökonomischen Interessen, und einer Politik bestehen, die auf eine Militarisierung der Gesellschaft im Sinne der Kriegstüchtigkeit zielt. Angesichts einer Kirche, die die angebliche „Zeitenwende“ mit lautem Schweigen begleitet, stellen wir die Frage: Wie können wir wieder friedenstüchtig werden?

Ausführliche Informationen zum Programm und zu den Kosten finden Sie hier

Zur Anmeldung geht es hier.

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Niemöller-Stiftung vergibt Preise beim Schülerwettbewerb

Die glücklichen Sieger:innen des Schüler:innenwettbewerbs mit Dr. Thomas Posern und den Lehrkräften der Martin-Niemöller-Schule.
Die glücklichen Sieger:innen des Schüler:innenwettbewerbs mit Dr. Thomas Posern und Lehrkräften der Martin-Niemöller-Schule.

Gleich vier Preise wurden am 4. November 2024 an die an Schülerinnen und Schüler der Martin-Niemöller-Schule in Wiesbaden für ihre beeindruckenden Arbeiten zum Leben und Wirken Martin Niemöllers vergeben. Vorstandsmitglied Dr. Thomas Posern übergab die Urkunden und gratulierte den engagierten Teilnehmer:innen. Herzlichen Glückwunsch! 

Bereits im Frühjahr hatte die Martin-Niemöller-Stiftung erstmals den Schülerwettbewerb „Vorbild in ‚unfriedlichen Zeiten‘?: Leben und Wirken Martin Niemöllers in Kirche und Gesellschaft“ ausgeschrieben, in dem Schülerinnen und Schüler des Schulamtsbezirks Wiesbaden-Rheingau-Taunus dazu aufgerufen wurden, sich mit dem Werdegang Niemöllers vor dem Hintergrund aktueller Krisen und Konflikte auseinanderzusetzen.

Bei der Preisverleihung verdeutlichte Dr. Thomas Posern, dass der „kritische Rückblick in die Geschichte“ eine wertvolle Ressource für die Gegenwart und Zukunft darstelle, denn die Beschäftigung mit Niemöller könne auch „als Anleitung zu der Frage“ verstanden werden, „wofür wir uns einsetzen können und wogegen wir uns wenden, Stellung beziehen und wehren müssen“.

Rede von Dr. Thomas Posern zum Download

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Niemöller-Stiftung und Bonhoeffer-Verein haben sich erfolgreich vereinigt

Die Martin-Niemöller-Stiftung und der Dietrich Bonhoefferverein haben sich zu zusammengeschlossen. In Zukunft werden sie unter dem Namen
„Martin-Niemöller-Stiftung und Dietrich Bonhoeffer Verein e. V.“ mit vereinten Kräften „einstehen und streiten für den Menschen: Für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.“

Der Vorstand des neuen Vereins (v.l.) Michael Karg, Uwe-Karsten Plisch, Gerd Bauz, Renate Hoeppner, Dieter Höflich, Johannes Haak, Reinhard Müller und Klaus Björn Rugenstein.
Der Vorstand des neuen Vereins (v.l.) Michael Karg, Uwe-Karsten Plisch, Gerd Bauz, Renate Hoeppner, Johannes Haak, Dieter Höflich, Reinhard Müller und (nicht im Bild) Björn Rugenstein.

Die Gründungsversammlung hat am 27. Oktober die Satzung beschlossen und als ehrenamtlichen Vorsitzenden Dr. Uwe-Karsten Plisch, geboren in Wittenberg, wohnhaft in Berlin gewählt. Er ist tätig als Referent für Theologie, Hochschule und Genderpolitik in der Geschäftsstelle des Verbands der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG) und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften, Göttingen.

Nach seiner Wahl erklärte Dr. Uwe-Karsten Plisch: „Wozu machen wir diese Vereinigung? Weil wir unsere Sichtbarkeit verdoppeln und unseren Aufwand halbieren. Weil wir die zwei Leitpersönlichkeiten der Bekennenden Kirche zusammenführen, um tiefer aus ihrem Zeugnis und Handeln Orientierung und Kraft zu schöpfen. Wir leben in kriegerischen Zeiten und wollen den Krieg überwinden, aus den Kriegen in den Frieden.“

Als gleichberechtigte stellvertretende Vorsitzende wurden Michael Karg und Reinhard Müller gewählt, die bisherigen Vorsitzenden der Niemöller-Stiftung und des Bonhoeffer-Vereins. Als Beisitzer wurden gewählt: Gerd Bauz, Johannes Haak, Klaus Dieter Höflich, Renate Hoeppner, Björn Rugenstein.

Als erste öffentliche Intervention wurde ein „Eisenacher Appell für einen Weihnachtsfrieden“, zwischen dem westlichen und östlichen Weihnachten, vom 24. Dezember 2024 bis zum 7. Januar 2025, beschlossen, der sich an die Präsidenten Russlands und der Ukraine richtet, und den zu unterstützen insbesondere alle Christ-innen aufgerufen werden.

Vorläufiges Logo neuer VereinIn der Gründungserklärung zur Verschmelzung, werden Auftrag, Grundlagen, Herkunft u.a. der neuen Organisation dargestellt.

Zu den nächsten Plänen gehören:

  • Die Herausgabe der jährlich erscheinenden Zeitschrift „Verantwortung“ mit Beiträgen zum aktuellen Geschehen in Politik, Gesellschaft und Kirche.
  • Die Vergabe des „Julius-Rumpf-Preis“, der alle zwei Jahre an Personen mit Zivilcourage vergeben wird.
  • Die Förderung der Initiative „Sicherheit neu denken“ mit dem das Jugendprojekt „Peace for Future“
  • Die humanitäre Hilfe für Peremoha in der Ukraine.
  • Die Unterstützung der Initiative „Weltoffenes Thüringen“.
  • Die Fortsetzung der Trägerschaft des „Lernortes Garnisonkirche“ im Kunst- und Kulturhaus Rechenzentrum in Potsdam.
  • Die Erstellung einer Wanderausstellung über das Wirken von Else und Martin Niemöller in der Friedensbewegung nach 1945
  • Die Planung einer ersten Tagung zum Thema „friedenstüchtig werden“ vom 7. bis 9. März 2025 im Augustinerkloster in Erfurt.

Hintergrund
Der Dietrich-Bonhoeffer-Verein (dbv) war am 15. Mai 1983 in Stadtlauringen gegründet worden. Die Martin-Niemöller-Stiftung entstand aus der westdeutschen Friedensbewegung und wurde am 12. Januar 1980 im Rathaus Wiesbaden gegründet. Beide sind in der evangelischen Tradition verankert, in der Martin-Niemöller-Stiftung wirken zudem Menschen mit humanistischer und ökumenischer Haltung mit.

Pressekontakt: Michael Karg: 0175 57 23 331 und Gerd Bauz: 0151 12 14 13 49

Else Niemöller: Neue Termine und Ausstellungskatalog digital erhältlich

Die Wanderausstellung „Ihren Platz in der Welt finden – Else Niemöller“ tourt weiter durch Deutschland, zurzeit macht sie Station in Frankfurt am Main. Wer sich ein Bild verschaffen möchte, kann sich auch den digitalen Aussstellungskatalog ab sofort von dieser Seite herunterladen. Die kostenlose Ausleihe der Ausstellung ist ab August 2025 möglich.

Ausstellungskatalog zum Download
AUSSTELLUNGSKATALOG zum Download

Else Niemöller (1890 bis 1961) war Lehrerin, Mutter, Pfarrfrau und Friedensaktivistin. Ihrem international bekannten Ehemann Martin Niemöller – wegen seines Wirkens in der Bekennenden Kirche acht Jahre Hitlers persönlicher Gefangener – stand sie als Ratgeberin und Kritikerin zur Seite.

Mit ihrem umfassenden theologischen Wissen hielt sie ihn vom Übertritt zum katholischen Glauben ab, den er während seiner KZ-Haft erwog. Gemeinsam ging das Paar den Weg vom antidemokratischen Handeln hin zum entschiedenen Eintreten für Frieden und Völkerverständigung nach dem Krieg.

In neun Kapiteln rückt die Ausstellung der Martin-Niemöller-Stiftung Else Niemöllers Leben in den Mittelpunkt und zeigt sie als eigenständige Persönlichkeit und ebenbürtige Partnerin Martin Niemöllers.


Nächste Stationen:

26.11. – 01.01.2025 Geschäftsstelle der Diakonie Hesse in Frankfurt am Main

10.01. – 20.02.2025 Martin-Niemöller-Haus in Berlin-Dahlem

06.03. – 23.03.2025 Mirjamgemeinde Offenbach am Main

04.04 – 26. 05.2025 Ev. Theologische Fakultät Marburg

29.05.– 01.06.2025 Internationaler Versöhnungsbund, Bad Schüssenried

06.06. – 07.07.2025 Volkshochschule und Friedensfreunde Dülmen e.V.

20.07. – 31.07.2025 Ev. Gemeinde Bornim – Potsdam

Freie Termine für die kostenfreie Ausleihe:

Ab August 2025

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Else Niemöller in den Taschenkalender „Wir Frauen 2025“ aufgenommen

 ©PapyRossa Verlag
©PapyRossa Verlag

In diesen von Gewalt und Unrecht, Kriegen und Katastrophen geprägten Zeiten tut es gut, zu schauen, wie Frauen unter widrigen Umständen widerständig denken und handeln – und Erfolge verbuchen.

Im Taschenkalender „Wir Frauen 2025“, herausgegeben von Florence Hervé,  Melanie Stitz und  Mechthilde Vahsen werden Aktivistinnen der Frauenbewegung, antifaschistische Widerständlerinnen, Schriftstellerinnen, Malerinnen, Komponistinnen, Schauspielerinnen, Wissenschaftlerinnen und Abenteurerinnen vorgestellt. Mit dabei Else Niemöller, die im Kalendarium am 20. Juli 2025 vorgestellt wird.

 

 ©PapyRossa Verlag
©PapyRossa Verlag

Wir Frauen 2025
Taschenkalender
Florence Hervé / Melanie Stitz / Mechthilde Vahsen (Hg.)
PapyRossa Verlag Köln
Erschienen im August 2024
Hardcover mit Fadenheftung
Lesebändchen
240 Seiten
ISBN 978-3-89438-820-1
14.90 Euro

Weitere Informationen

Verleihung des Julius-Rumpf-Preises am 1. Juni 2024 an die Gruppe beherzt

Johannes Rumpf, Isa von Bismarck-Osten und Martin Raabe (v.l.) bei der Preisverleihung mit Urkunde. Foto: Jochen Quast
Johannes Rumpf, Isa von Bismarck-Osten und Martin Raabe (v.l.) bei der Preisverleihung. Foto: Jochen Quast

Mehr als 200 Gäste waren zur Preisverleihung in die Klosterkirche zu Ebstorf/Kreis Uelzen gekommen. Am 1. Juni überreichte Propst i.R. Michael Karg als Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung die Urkunde an die Sprecher von beherzt, Isa von Bismarck-Osten und Martin Raabe. Die Laudation hielt die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens.

In der Urkunde heißt es u.a.: Das Wirken der Gruppe beherzt zeigt exemplarisch, wie aus Aufmerksamkeit, gepaart mit Sachverstand und Engagement, wichtige Erkenntnisse und Veränderungen entstehen können, die ein solidarisches Miteinander von Menschen in einer Region beflügeln und absichern, indem sie demokratiefeindlich gesinnten Kräften Grenzen aufzeigen. In Erinnerung an den gradlinigen Widerstand von Julius Rumpf in Zeiten des Nationalsozialismus erhält die Gruppe beherzt aufgrund ihres engagierten und kreativen Widerstands gegen das neuerliche Eindringen völkisch-nationalsozialistischen Denkens in ein demokratisch geprägtes Umfeld den Julius-Rumpf-Preis 2024.

NDR-Beitrag zur Preis-Verleihung in „Hallo Niedersachsen“

Viel Applaus gab es in der Kirche nach der Preisverleihung. Foto: Jochen Quast
Viel Applaus gab es in der Kirche nach der Preisverleihung. Foto: Jochen Quast

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„Wir brauchen eine neue Debatte über Nuklearwaffen, denn die Risiken steigen“

Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, Angelika Claußen, Präsidentin der IPPNW Europa und Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Mitbegründer der IPPNW (v.l.) bei der Unterzeichnung in Wiesbaden.
Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, Angelika Claußen, Präsidentin der IPPNW Europa und Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Mitbegründer der IPPNW (v.l.) bei der Unterzeichnung in Wiesbaden.

Persönlichkeiten aus Naturwissenschaften und evangelischer Kirche regen in der „Wiesbadener Erinnerung“ eine neue Aufklärung über Atomwaffen und Atomstrategie an.

Deutschland braucht jetzt eine informierte Debatte um Atom-Waffen. „Denn es gibt keine Sicherheit mit nuklearen Massenvernichtungsmitteln.“ Das stellen Persönlichkeiten aus der evangelischen Kirche und den Naturwissenschaften in einer „Wiesbadener Erinnerung“ gemeinsam fest. Sie unterzeichneten das Dokument am Mittwoch (29. Mai 2024) in Wiesbaden. Darin erinnern sie an bereits erreichte Einsichten und warnen vor der wachsenden Gefahr, die aktuell von nuklearen Waffen ausgehe. Deshalb bitten sie die Gesellschaft, die Bundesregierung und die Bundeswehr diese Debatte zu führen und dabei vier konkrete Handlungsoptionen zu prüfen. → Mitschnitt der Unterzeichnung hier abrufbar (Video 12 Min.)

Handlungsoptionen zur Verringerung der nuklearen Gefahr

Zum ersten könne sich Deutschland „für eine gesamteuropäische atomwaffenfreie Zone unter Einbindung Russlands einsetzen“. Sodann könne Deutschland mit den NATO-Verbündeten einen Fahrplan erarbeiten mit dem Ziel, die nukleare Teilhabe zu beenden. Drittens könne Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) beitreten. Zuletzt könne Deutschland die Atomwaffenstaaten nachdrücklich daran erinnern, ihre im noch gültigen Atomwaffensperrvertrag von 1970 erklärte Absicht endlich umzusetzen, „auf die nukleare Abrüstung gerichtete wirksame Maßnahmen zu ergreifen“. Die atomare Rüstungskontrolle sollte umgehend wieder aufgenommen werden. Offizielle Atomwaffenstaaten sind die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China. Inoffiziell gehört dazu auch Indien, Pakistan, Israel und wohl auch Nordkorea.

Die „Wiesbadener Erinnerung“ knüpft damit an eine wenig bekannte, weil vertrauliche, doch historisch bedeutsame Begegnung führender Atomphysiker mit führenden evangelischen Theologen.

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Julius Rumpf Preis wird am 1. Juni vergeben

cropped-beherzt_LOGOweb2Am 1. Juni wird der Julius-Rumpf-Preis 2024 in der Klosterkirche Ebstorf an die Gruppe „beherzt – für Demokratie und Vielfalt“ vergeben. Die Laudatio hält Daniela Behrens,  Ministerin für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen. Seit dem Jahr 2000 vergibt die Martin-Niemöller-Stiftung den derzeit mit 10.000 Euro dotierten Julius-Rumpf-Preis. Stifter sind die Eheleute Ingrid und Dr. Günther Rumpf (†). Mit dem Preis sollen Einzelne und Gruppen ausgezeichnet werden, die »in sinnvollen Projekten Strukturen der Toleranz und der gewaltfreien Konfliktlösung, der Mitmenschlichkeit und der Versöhnung« aufbauen.

Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Wiesbadener Pfarrer Julius Rumpf (1874 – 1948), der von 1936 bis 1938 die Bekennende Kirche in Hessen-Nassau leitete und 1938 von den Nationalsozialisten zwangspensioniert und aus Wiesbaden ausgewiesen wurde. Mit dem Preis soll an den unspektakulären, aber gradlinigen Widerstand von Julius Rumpf erinnert und das Vorbildhafte einer solchen Haltung gewürdigt werden. Seit 2008 ist der Julius-Rumpf-Stiftungsfonds eine Unterstiftung der Diakoniestiftung des DWHN.

Es laden herzlich ein
für die Julius-Rumpf-Stiftung: Ingrid Rumpf, Dr. Eberhard Rumpf, Johannes Rumpf
für die Martin-Niemöller-Stiftung: Michael Karg, Johannes Haak

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Biografische Brüche – Niemöller und Barth: Vortrag am 4. Juni 2024

Referentin Josephine Kaiser (Foto: privat)
Referentin Josephine Kaiser (Foto: privat)

Wie wandelte sich Martin Niemöller von einem glühenden Nationalisten, der zunächst die NS-Regierung begrüßte, zum Kirchenkämpfer und später zum Friedensaktivisten? Josephine Kaiser (Uni Hamburg) geht den biografischen Brüchen im Leben des späteren Kirchenpräsidenten der EKHN nach und erläutert seine Auseinandersetzung mit der Theologie Karl Barths. Zum Vortrag mit anschließender Diskussion lädt die Martin Niemöller-Stiftung am Dienstag, 4. Juni, um 19 Uhr in die Aula der Martin-Niemöller-Schule in Wiesbaden (Bierstadter Str. 47) ein.

Der Vortrag wird Teile der Forschungsarbeit „Martin Niemöller und Karl Barth. Weggefährten im Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Eine kritische Überprüfung anhand von Korrespondenzen und Gesprächen“ vorstellen. Der Schwerpunkt wird sich auf die Brüche in der Biografie Martin Niemöllers beziehen. Denn jüngst sind durch die neue Biografie von Benjamin Ziemann über Martin Niemöller erhebliche Zweifel aufgekommen, ob Martin Niemöller Widerstand geleistet hat und eine Wende hatte oder zu Lebzeiten Nationalprotestant blieb. (mehr …)

Martin-Niemöller-Stiftung schreibt Schüler:innenwettbewerb aus

Kreativität ist gefragt beim Schüler:innenwettberb der Martin-Niemöller-Stiftung (Foto: pixabay)
Kreativität ist gefragt beim Schüler:innenwettberb der Martin-Niemöller-Stiftung (Foto: pixabay)

Die Martin-Niemöller-Stiftung hat Schülerinnen und Schüler in Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis zum Wettbewerb aufgerufen. Jugendliche der Jahrgangsstufen 5 bis 13 sind eingeladen, sich unter dem Motto „Vorbild in ‚unfriedlichen Zeiten‘?“mit dem Leben und Wirken Martin Niemöllers in Kirche und Gesellschaft auseinanderzusetzen. Dotiert sind die Preise mit 500 Euro (1. Platz), 300 Euro (2. Platz) und 200 Euro (3. Platz).

Inhalte der Ausschreibung

In Zeiten weltweiter Konflikte und Kriege liefert der Blick in die Vergangenheit Impulse zur Auseinandersetzung mit Fragen der Friedensschaffung und -sicherung. Du hast Interesse daran, Dich intensiver mit dem Wirken Martin Niemöllers und dessen Perspektiven auf Krieg und Frieden zu beschäftigen?

Dann beteilige Dich an dem Schülerwettbewerb der Martin Niemöller-Stiftung e.V. und setze Dich mit Fragen auseinander wie: Wie war der Werdegang Martin Niemöllers? Was waren seine entscheidenden Prägungen? Von welchen Widersprüchen war sein Leben geprägt? Welche Antworten hatte er auf die drängendsten Fragen seiner Zeit? Was können wir noch heute aus der Beschäftigung mit Niemöller lernen? Dient seine Person als Vorbild?

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